Hier finden Sie Fragen, die unsere Patienten uns häufig stellen. Konnten wir Ihre Frage hier nicht beantworten, fragen Sie uns gerne persönlich!
Die Kosten einer Behandlung hängen sowohl von der gewählten Methode als auch von der Dauer der Behandlung ab. Manche Patientinnen werden nicht beim ersten Versuch schwanger, weshalb sich die Anzahl der Behandlungen erhöhen kann. Der österreichische IVF-Fonds übernimmt bei den meisten unserer Patientinnen 70% der Kosten einer künstlichen Befruchtung, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind. Da die genauen Kosten variieren, empfehlen wir Ihnen, ein persönliches Gespräch zu vereinbaren, um detaillierte Informationen zu erhalten.
Die In-Vitro-Fertilisation (IVF) bietet Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch die Möglichkeit einer Schwangerschaft. Sie wird bei Diagnosen wie Endometriose, PCO-Syndrom oder verklebten Eileitern angewandt. Auch bei geringer Samenqualität des Mannes kann IVF einem Paar zu einem leiblichen Kind verhelfen. Bei Azoospermie (keine Spermien im Ejakulat) bieten wir TESA (Testikuläre Spermien-Aspiration) oder IVF mit Spendersamen in Zusammenarbeit mit der European Sperm Bank an.
Es gibt zwei Hauptarten der künstlichen Befruchtung: In-Vitro-Fertilisation (IVF) und Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI). Die klassische IVF umfasst die Entnahme von Eizellen aus den Eierstöcken, die im Labor mit den Spermien des Partners oder eines Spenders befruchtet werden. Die befruchteten Eizellen werden einige Tage kultiviert und dann in die Gebärmutter der Frau transferiert. ICSI ist eine spezielle Form der IVF, bei der ein einzelnes Spermium direkt in die Eizelle injiziert wird. Diese Methode wird oft bei Männern mit niedriger Spermienzahl oder eingeschränkter Spermienmotilität eingesetzt. Bei Azoospermie (keine Spermien im Ejakulat) bieten wir TESA (Testikuläre Spermien-Aspiration) oder IVF mit Spendersamen in Zusammenarbeit mit der European Sperm Bank an. Unser erfahrenes Team begleitet Sie durch jeden Schritt des Prozesses und hilft Ihnen, die beste Methode für Ihre Bedürfnisse zu wählen.
Der Ablauf der In-Vitro-Fertilisation (IVF) umfasst mehrere Schritte:
1. Hormonelle Stimulation: Die Eierstöcke werden durch Hormone stimuliert, um mehrere Eizellen zu produzieren.
2. Follikelpunktion: Die gereiften Eizellen werden durch eine minimal-invasive Operation entnommen.
3. Befruchtung: Die entnommenen Eizellen werden im Labor mit den Spermien des Partners oder eines Spenders befruchtet.
4. Embryokultur: Die befruchteten Eizellen entwickeln sich zu Embryonen und werden im Inkubator kultiviert.
5. Embryotransfer: Nach 3-5 Tagen wird der Embryo in die Gebärmutter der Frau eingesetzt.
6. Schwangerschaftstest: Etwa zwei Wochen später wird überprüft, ob eine Schwangerschaft eingetreten ist.
Bei der Insemination wird eine vorbereitete Samenprobe mittels einen dünnen Katheters näher an die Eizelle gebracht, um die Befruchtung zu erleichtern. Bei der homologen Insemination stammen die Samenzellen vom eigenen Partner. Diese Methode wird zur Zeit des Eisprungs durchgeführt, um die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung zu maximieren.
Eine Insemination ist sinnvoll bei Paaren, die Schwierigkeiten haben, auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Insbesondere kann sie helfen, wenn:
1. die Spermien des Mannes eine leicht eingeschränkte Qualität oder Motilität aufweisen
2. der Zervixschleim der Frau die Spermienbewegung beeinträchtigt
3. der Geschlechtsverkehr aufgrund von Erektionsproblemen oder anderen sexuellen Dysfunktionen erschwert ist
4. Unverträglichkeiten zwischen Spermien und Gebärmutterhals vorliegen
5. keine klaren Ursachen für die Unfruchtbarkeit gefunden wurden (idiopathische Unfruchtbarkeit)
Insemination wird oft als erste Behandlungsmethode vor komplexeren Verfahren wie IVF oder ICSI gewählt. Unser erfahrenes Team berät Sie gerne persönlich, um festzustellen, ob diese Methode für Ihre Situation geeignet ist.
Bei der homologen Insemination wird die aufbereitete Samenprobe des Partners mit einem dünnen, sterilen Katheter in die Gebärmutterhöhle eingebracht. Die Samenprobe kann direkt in unserer Kinderwunschklinik in Klagenfurt gewonnen oder von zu Hause mitgebracht werden. Wenn die Probe von zu Hause mitgebracht wird, muss ein steriler Becher verwendet werden und der Transport sollte körperwarm erfolgen und nicht länger als 1,5 Stunden dauern.
Die Insemination wird kurz vor dem erwarteten Eisprung durchgeführt. Der optimale Zeitpunkt wird durch Ultraschalluntersuchungen und gegebenenfalls Laborkontrollen vom behandelnden Arzt unserer Kinderwunschklinik in Klagenfurt festgelegt. Die intrauterine Insemination (IUI) kann entweder während des natürlichen Zyklus (Spontanzyklus) der Frau oder mit Unterstützung niedrig dosierter Hormonpräparate erfolgen. Diese Hormone helfen, die Eizellreifung zu unterstützen und den Eisprung gezielt auszulösen, was die Erfolgsaussichten verbessert.
Der Vorteil der Insemination besteht darin, dass eine große Anzahl von Samenzellen nah an die Eizelle herangeführt wird. Wenn nach 2-3 Versuchen keine Schwangerschaft eintritt, wird oft eine In-Vitro-Fertilisation (IVF) als nächster Schritt empfohlen, da diese Methode höhere Erfolgschancen bietet. Der Erfolg der Samenübertragung hängt von den Ursachen der Unfruchtbarkeit und dem Alter der Frau ab.
Bei Azoospermie (komplettes Fehlen von Samenzellen) oder einer schweren Erbkrankheit des Mannes kann eine heterologe Insemination mit Spendersamen durchgeführt werden. Dabei wird das Samenmaterial eines Spenders verwendet. Die Spender werden auf häufige genetische Erkrankungen wie zystische Fibrose, Thalassämie und spinale Muskelatrophie sowie auf Infektionskrankheiten wie HIV, Hepatitis B und C, Chlamydien und TPHA getestet.
Heterologe Insemination wird zunehmend auch von homosexuellen Paaren genutzt, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen. In Österreich ist diese Methode jedoch für alleinstehende Frauen gesetzlich nicht erlaubt.
Bei einer Insemination ohne unterstützende hormonelle Behandlung sind die Risiken sehr gering. Wird jedoch eine Hormonbehandlung durchgeführt, besteht das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft, wenn mehrere Eibläschen gebildet werden. Um dieses Risiko zu minimieren, werden vor der Insemination eine oder mehrere Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, um die Anzahl und Größe der Eibläschen zu erfassen.
Sollten mehr als zwei reife Eibläschen vorhanden sein, wird der Behandlungszyklus abgebrochen und nach der nächsten Regelblutung mit einer individuell angepassten Dosierung der Stimulationsmedikamente fortgesetzt.
In seltenen Fällen kann es durch die Hormonbehandlung zu einem Überstimulationssyndrom kommen. Diese Überreaktion ist jedoch selten, und das individuelle Risiko wird im Rahmen des Erstgesprächs ausführlich besprochen.
Bei der Kryokonservierung werden Zellen und Gewebe eingefroren und können gemäß dem österreichischen IVF-Gesetz bis zu 10 Jahre aufbewahrt werden. Das Einfrieren und die Lagerung bei -196°C in flüssigem Stickstoff sind gängige Verfahren in der Reproduktionsmedizin. Dadurch können Embryonen, Eizellen und Samenzellen ohne Beeinträchtigung ihrer Lebensfähigkeit und Funktion langfristig konserviert und für eine spätere Verwendung aufbewahrt werden.
Die Kryokonservierung von Samen ist besonders sinnvoll für Tumorpatienten, die sich einer Strahlen- oder Chemotherapie unterziehen müssen. Diese Behandlungen können die Fruchtbarkeit erheblich reduzieren oder sogar vollständig beeinträchtigen. Obwohl der Kinderwunsch bei der Diagnose einer Tumorerkrankung nicht im Vordergrund steht, ist es wichtig und relativ einfach, vor Beginn der Therapie eine Samenprobe im Institut abzugeben, die dann für viele Jahre kryokonserviert werden kann.
Zusätzlich wird die Kryokonservierung von Samen angeboten, wenn es Ihrem Partner nicht möglich ist, am Tag der Follikelpunktion anwesend zu sein. Der eingefrorene Samen kann später für die Befruchtung (ICSI) verwendet werden, ohne dass die Qualität wesentlich beeinträchtigt wird.
Die Kryokonservierung von Eizellen wird bei bestimmten Indikationen empfohlen. Dazu gehören:
Vor einer Chemotherapie: Diese Behandlung kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, daher ist das Einfrieren von Eizellen vor Beginn der Therapie sinnvoll.
Schwere Fälle von Endometriose: Bei schwerwiegender Endometriose besteht das Risiko eines vorzeitigen Erlöschens der Eierstockreserve. Das Einfrieren der Eizellen kann helfen, die Fruchtbarkeit für die Zukunft zu sichern.
Diese Methode bietet Frauen die Möglichkeit, ihre Fruchtbarkeit zu erhalten, wenn bestimmte medizinische Bedingungen vorliegen.
Unser Kinderwunschzentrum verwendet die Vitrifikation, eine spezielle Einfriertechnik, um überzählige Embryonen für spätere Embryonentransfers aufzubewahren. Diese Methode ermöglicht es, bei einem negativen Schwangerschaftstest oder für eine Folgeschwangerschaft ohne erneute hormonelle Stimulation oder Follikelpunktion einen Embryotransfer durchzuführen. In den letzten Jahren hat sich die Einfriertechnik so weit verbessert, dass die Schwangerschaftserfolge mit eingefrorenen Embryonen nahezu identisch zu denen mit frischen Embryonen sind.
Eine Kryokonservierung von Embryonen wird in verschiedenen Szenarien empfohlen:
Risiko für ein Überstimulationssyndrom (OHSS): Wenn das Risiko besteht, dass eine Frau ein Überstimulationssyndrom entwickelt, kann die Kryokonservierung helfen, die Embryonen sicher aufzubewahren, bis der Körper sich erholt hat.
Zu schmale Gebärmutterschleimhaut (Endometrium): Wenn die Gebärmutterschleimhaut am Punktionstag nicht optimal vorbereitet ist, können die Embryonen eingefroren und zu einem späteren Zeitpunkt eingesetzt werden, wenn die Bedingungen besser sind.
Längere genetische Untersuchungen: Wenn genetische Tests der Embryonen erforderlich sind und diese Untersuchungen mehr Zeit in Anspruch nehmen, können die Embryonen kryokonserviert werden, bis die Ergebnisse vorliegen.
Persönliche Gründe: Auch aus persönlichen Gründen, wie z.B. bei einer geplanten Verzögerung der Schwangerschaft, kann die Kryokonservierung von Embryonen sinnvoll sein.